Der Grund?
20 der mehr als 300 Teilnehmer beendeten die Studie vorzeitig wegen Nebenwirkungen wie Akne, Schmerzen durch die Injektion, depressiver Episoden und Veränderungen der Libido.
(…)
Nach dem Versuch wollten drei Viertel der beteiligten Männer die Verhütungsmethode trotz der Nebenwirkungen weiter anwenden. Dennoch betrachtete ein Sicherheitskomitee die Effekte, die bei der etablierten Antibabypille für Frauen ebenfalls auftreten, als zu schwer wiegend, um den Versuch fortzusetzen.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Die Nebenwirkungen, die zahlreiche Frauen in Kauf nehmen, weil die Pille seit Jahrzehnten von Medien, Gesellschaft und Frauenärzt*innen als erste Wahl zur Verhütung gehandelt wird, ist Männern nicht zuzumuten.
Versteht mich nicht falsch, ich gönne niemandem solche unangenehmen Veränderungen im Körper. (Die Anti-Baby-Pille sehe ich inzwischen auch ziemlich kritisch.)
Trotzdem wird da wieder die Zwei-Klassen-Gesellschaft beim Thema Verhütung deutlich. Ich habe das Gefühl, dass sichere Empfängnisverhütung für Männer als eine Art nettes Extra betrachtet wird, anstatt als Notwendigkeit. Dabei besteht die Nachfrage doch eindeutig, wenn drei Viertel der Studienteilnehmer auf die Nebenwirkungen scheißen und das Zeug trotzdem weiter nehmen wollen!
Ich wünsche uns allen, dass die Medizin nicht aufhört, nach sicheren Verhütungsmethoden ohne gesundheitliche Nachteile zu suchen, unabhängig vom Geschlecht. Das würde die Welt nur besser machen.
Interessant dazu: Vasalgel klingt wie eine traumhaft simple und sichere Verhütungsmethode für Männer und könnte schon 2018 auf den Markt kommen.
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